Der Segen des Leibes Christi – #3 Gelenke und Bande
In diesem letzten Teil unserer Blog-Serie stehen die Gelenke und Bänder des Leibes Christi im Vordergrund, von denen wir in den Briefen an die Kolosser und die Epheser lesen:
“19 und nicht festhaltend das Haupt, aus dem der ganze Leib, durch die Gelenke und Bänder unterstützt und zusammengefügt, das Wachstum Gottes wächst.” (Kolosser 2:19)
“15 sondern die Wahrheit festhaltend in Liebe, lasst uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus, 16 aus dem der ganze Leib, wohl zusammengefügt und verbunden durch jedes Gelenk der Darreichung, nach der Wirksamkeit in dem Maß jedes einzelnen Teiles, für sich das Wachstum des Leibes bewirkt zu seiner Selbstauferbauung in Liebe.” (Epheser 4:15-16)
Gelenke dienen der Stabilisierung und Beweglichkeit zweier verbundener Glieder, die Bänder gewährleisten Zusammenhalt und wirken gegen das Entfernen voneinander. Der für “Bänder” verwendete Begriff “σύνδεσμος/sundesmos” findet übrigens auch u.a. in folgenden Bibelstellen Verwendung:
“euch befleißigend, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band {O. durch das Band} des Friedens.” (Epheser 4:3)
“Zu diesem allen {oder: über dies alles} aber zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist.” (Kolosser 3:14)
“denn ich sehe, dass du in Galle der Bitterkeit und in Fesseln der Ungerechtigkeit bist.” (Apostelgeschichte 8:23)
Bildlich gesprochen, binden uns diese Bänder als Glieder zusammen, es ist naheliegend, dass an dieser Stelle ein Verweis auf das “Band des Friedens” geschehen soll.
Es ist nicht kompliziert zu erkennen, was Gottes Wort uns mit diesen Stellen sagt:
- Wenn wir als Glieder des Leibes gegenseitig Halt (“unterstützt”) und Zusammenhalt (“zusammengefügt”), sollten wir die Bänder des Friedens und der Liebe in Wahrheit nähren und ausbauen.
- Sollte es zwischen uns Gliedern einmal “Reibungen” geben, sollten wir diese Arthrose (Gelenkverschleiß) im Miteinander dadurch beheben, dass wir in die Gelenke investieren.
Beides sind Indizien, dass wir “das Haupt festhalten”, also das Haupt als Haupt anerkennen. Es ist zudem ein Zeichen, das Wohl des Leibes über das persönliche Interesse zu stellen. Wir wissen, dass letzendlich alles in unserem Leben Gaben aus Gnade sind, die wir treu verwalten und mit denen wir einander dienen sollen:
“Je nachdem jeder eine Gnadengabe empfangen hat, dient einander damit als gute Verwalter der mannigfaltigen Gnade Gottes.” (1.Petrus 4:10)
Das “Je nachdem” kann hier nicht mit einem “Falls” übersetzt werden, denn wir alle sind “Be-Gabte”, mit einer konkreten Position und Funktion im Leib Christi:
“11 Dies alles aber wirkt ein und derselbe Geist, einem jeden insbesondere austeilend, wie er will. […] 18 Nun aber hat Gott die Glieder gesetzt, jedes einzelne von ihnen an dem Leib, wie es ihm gefallen hat.” (1.Korinther 12:11.18)
Es ist in Interesse des Hauptes, dass “keine Spaltung in dem Leib sei” (1.Korinther 12:26), was – in diesem Bilde – durch gut geschmierte Gelenke und Bänder wie Stahlseile gewährleistet wird.
Jedes Glied hat nach Epheser 4:16 ein Maß an Wirksamkeit, was das “Vermögen zu Wirken” beschreibt. Dieses können wir durch Einsatz unserer Gnadengaben zum Wohle des Nächsten einsetzen. So stärken wir die Bänder des Friedens und der Liebe, so schmieren wir die Gelenkpfanne – und so bewirken wir “Selbstauferbauung in Liebe.” (Epheser 4:16).