07 Apr.

Ausrichtung des Herzens #2

In diesem Blog-Beitrag möchten wir eine interessante Formulierung des Wortes Gottes aufarbeiten, die zugleich eine Anforderung an den Dienst für Gott darstellt. Wir möchten zunächst zwei Bibelverse in Kontrast stellen, die das Grundprinzip bzw. -problem vorstellen:

„2 Rede zu den Kindern Israel, dass sie mir ein Hebopfer bringen; von jedem, der willigen Herzens ist, sollt ihr mein Hebopfer nehmen.“ (2.Mose 25:2)

„5 Und ihm zur Seite besserten die Tekoiter aus; aber die Vornehmen unter ihnen beugten ihren Nacken nicht unter den Dienst ihres Herrn.“ (Nehemia 3:5)

Es ist Gnade Gottes, dass Er uns Verwendung in Seinem Dienst anbietet. Grundsätzlich sind wir von Gott erkauft worden, haben also gar kein Stimmrecht mehr, wenn es um Seine Wünsche geht. Dennoch fordert Gott in vielen Fällen keinen Gehorsam zu bestimmten Werken ein, verwendet aber nur solche Christen, in deren Herz die Bereitschaft und der Wunsch besteht, Gottes Werk zu unterstützen. Er wird sicher kein Herz, das Ihm gegenüber kalt geworden ist, zur Bereitschaft zwingen.

Es sollte uns eine Warnung sein, dass wir den Nacken (den Sitz der Kraft in diesem Körperbereich) gegen Gottes Werk verhärten können, selbst wenn es dem Wohl des Volkes dient. An vielen Stellen äußert Gottes Wort Wünsche, die nicht in Befehlsform sind – ebenso argumentiert ja auch Paulus an vielen Stellen seiner Briefe:

„1 Wenn es nun irgendeine Ermunterung gibt in Christus, wenn irgendeinen Trost der Liebe, wenn irgendeine Gemeinschaft des Geistes, wenn irgend innerliche Gefühle und Erbarmungen, 2 so erfüllt meine Freude, dass ihr gleich gesinnt seid, dieselbe Liebe habend, einmütig, eines Sinnes, 3 nichts aus Streitsucht oder eitlem Ruhm tuend, sondern in der Demut einer den anderen höher achtend als sich selbst; 4 ein jeder nicht auf das Seine sehend, sondern ein jeder auch auf das der anderen.“ (Philipper 2:1-4)

Eine Analogie finden wir in den Hebopfern, die freiwillig waren:

„5 Nehmt von euch ein Hebopfer für den HERRN; jeder, der willigen Herzens ist, soll es bringen, das Hebopfer des HERRN: Gold und Silber und Kupfer 6 und blauen und roten Purpur und Karmesin und Byssus und Ziegenhaar 7 und rot gefärbte Widderfelle und Seekuhfelle und Akazienholz 8 und Öl für das Licht und Gewürze für das Salböl und für das wohlriechende Räucherwerk 9 und Onyxsteine und Steine zum Einsetzen für das Ephod und für das Brustschild. 10 Und alle, die weisen Herzens sind unter euch, sollen kommen und alles machen, was der HERR geboten hat: 11 die Wohnung, ihr Zelt und ihre Decke, ihre Klammern und ihre Bretter, ihre Riegel, ihre Säulen und ihre Füße, 12 die Lade und ihre Stangen, den Deckel und den Scheide-Vorhang, 13 den Tisch und seine Stangen und alle seine Geräte und die Schaubrote 14 und den Leuchter zum Licht und seine Geräte und seine Lampen und das Öl zum Licht 15 und den Räucheraltar und seine Stangen und das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk und den Eingangs-Vorhang für den Eingang der Wohnung, 16 den Brandopferaltar und das kupferne Gitter daran, seine Stangen und alle seine Geräte, das Becken und sein Gestell, 17 die Umhänge des Vorhofs, seine Säulen und seine Füße und den Vorhang des Tores des Vorhofs, 18 die Pflöcke der Wohnung und die Pflöcke des Vorhofs und ihre Seile, 19 die Dienstkleider zum Dienst im Heiligtum, die heiligen Kleider für Aaron, den Priester, und die Kleider seiner Söhne, um den Priesterdienst auszuüben. 20 Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel ging von Mose weg. 21 Und sie kamen, jeder, den sein Herz trieb; und jeder, der willigen Geistes war, brachte das Hebopfer des HERRN für das Werk des Zeltes der Zusammenkunft und für all seine Arbeit und für die heiligen Kleider. 22 Und die Männer kamen mit den Frauen; jeder, der willigen Herzens war, brachte Nasenringe und Ohrringe und Fingerringe und Spangen, allerlei goldene Geräte; und jeder, der dem HERRN ein Webopfer an Gold webte. 23 Und jeder, bei dem sich blauer und roter Purpur fand und Karmesin und Byssus und Ziegenhaar und rot gefärbte Widderfelle und Seekuhfelle, brachte es. 24 Jeder, der ein Hebopfer an Silber und Kupfer hob, brachte das Hebopfer des HERRN; und jeder, bei dem sich Akazienholz fand zu allerlei Werk der Arbeit, brachte es. 25 Und alle Frauen, die weisen Herzens waren, spannen mit ihren Händen und brachten das Gespinst: den blauen und den roten Purpur, das Karmesin und den Byssus. 26 Und alle verständigen Frauen, die ihr Herz trieb, spannen das Ziegenhaar. 27 Und die Fürsten brachten Onyxsteine und Steine zum Einsetzen für das Ephod und für das Brustschild, 28 und das Gewürz und das Öl für das Licht und für das Salböl und für das wohlriechende Räucherwerk. 29 Die Kinder Israel, alle Männer und Frauen, die willigen Herzens waren, um zu all dem Werk zu bringen, das der HERR durch Mose zu machen geboten hatte, brachten dem HERRN eine freiwillige Gabe.“ (2.Mose 35:5-29)

Wir finden in diesem Abschnitt einige interessante Aspekte:

  • Wenn jemand „nur“ willigen Herzens, aber nicht weisen Herzens war (weist wohl auch auf handwerkliche Fähigkeiten hin), konnte Er dennoch Hebopfer bringen (Verse 5-9).
  • Diejenigen, die „weisen Herzens“ waren, konnten dann die Gaben gemäß den handwerklichen Anforderungen Gottes verarbeiten (Verse 10-19).
  • Alle gingen zurück und es kehrten diejenigen aus ihnen zurück, die „willigen Herzens“ waren – mit ihren Frauen (Verse 20-24).
  • Zumindest einige dieser Frauen hatten ebenfalls „weise Herzen“ und wirkten „auf Augenhöhe“ am Werk Gottes mit (Verse 25-26).
  • Die Fürsten steuerten seltene und wertvolle Mineralien und Materialien bei, und trugen ihren Teil zur Realisierung des Plans Gottes bei (Verse 27-28).

Es ist ein wunderbares Resümee, das wir in Vers 29 lesen: Alle Kinder Israels, die willigen Herzens waren, arbeiteten freiwillig (= willig aus freien Stücken), mit Weisheit und Freude gemeinsam am Werk Gottes.

Ebenso ist es doch auch ein Trost, dass wir nicht alle „weise Herzen“ in dem Maß haben müssen, z.B. die Decken zu nähen oder auch das Ephod zu erstellen. Wir alle haben – ob Mann oder Frau, Junge oder Mädchen – ausreichend Möglichkeiten, in Gottes Werk zu wirken – wenn wir willige Herzen haben.

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