15 Apr

Freundschaft #1

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Wir beginnen die Blog-Serie “Freundschaft in der Bibel” mit der bekannten Begebenheit des Gelähmten aus Markus 2, der durch das Dach gelassen wird. Im Gegensatz zu dem Gelähmten am Teich Bethesda (Johannes 5) hatte dieser Freunde, die sich für ihn einsetzten.

“1 Und nach einigen Tagen ging er wieder nach Kapernaum hinein, und es wurde bekannt, dass er im Haus war. 2 Und sogleich versammelten sich viele, so dass selbst an der Tür kein Raum mehr war; und er redete zu ihnen das Wort. 3 Und sie kommen zu ihm und bringen einen Gelähmten, von vieren getragen.”

Aus der Parallelstelle in Lukas 5 erfahren wir, dass bekannt wurde: Christus ist da, die Kraft des Herrn ist dort und heilt! Kurzentschlossen betten die vier Freunde den Gelähmten auf ein Bett und tragen ihn zu Christus – so zumindest ihr Plan. Es muss eine tragfähige Freundschaft gewesen sein, denn spätestens bei Anheben mussten sie gemerkt haben, dass Freundschaften auch Kraft benötigen und in gewisser Weise eine Belastung sein können (schließlich trägt man die Last des Freundes mit).

Hast Du auch schon male einen Freund, der bewegungsunfähig war (sich verrannt hatte und in der Sackgasse steckte, Abhängigkeiten, Egoismus) zu Christus getragen, damit er geheilt wird?

“4 Und da sie wegen der Volksmenge nicht an ihn herankommen konnten, deckten sie das Dach ab, wo er war; und als sie es aufgebrochen hatten, ließen sie das Bett hinab, auf dem der Gelähmte lag.”

Ihr anfänglicher Plan, den Gelähmten zu Christus zu tragen, erwies sich aufgrund der Menschenmassen als nicht realisierbar. Manche Freunde hätten evtl. jetzt gegenüber dem Gelähmten beteuert, ja alles versucht zu haben. Ganz anders diese treuen Freunde: sie decken das Dach ab, brechen den Dachstuhl auf, hieven den Gelähmten aufs Dach und lassen ihn zu Jesus Christus herunter.

Kennst Du diesen kompromisslosen Einsatz für Freunde, dass die in die Gegenwart Gottes (zurück-)kommen? Hat die Gemeinschaft mit Christus unter Euch Freunden diesen Stellenwert?

“5 Und als Jesus ihren Glauben sah, spricht er zu dem Gelähmten: Kind, deine Sünden sind vergeben. […] 11 Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett auf und geh in dein Haus. 12 Und er stand auf, nahm sogleich das Bett auf und ging hinaus vor allen, so dass alle außer sich gerieten und Gott verherrlichten und sagten: Niemals haben wir so etwas gesehen!”

Es ist faszinierend, dass der kollektive Glaube der Freunde zur Heilung des Gelähmten führte. Es muss eine große Freude für unseren Herrn und Meister sein, wenn die als Gruppe von Jüngern zusammen für ihn zum Guten wirken.

Ist es nicht ein wunderbarer Appell an uns, als Freunde fest im Glauben zu stehen, zu wachsen und entsprechend zu handeln, damit Gott verherrlicht wird?

Besinnen wir uns in der heutigen, oft egozentrischen Zeit, auch im Miteinander auf die “Tugenden des Christus”. Es gehörte sicher eine gute Portion Selbstverleugnung dazu, den behinderten Freund durch die Stadt zu tragen. Die vier Freunde wären ohne den Gelähmten zudem weit schneller gewesen und hätten sich wohl auch durch die Menschenmenge schlängeln können. Es wäre aber kein Wunder geschehen, Gott wäre nicht in diesem Maß verherrlicht worden. Last not least hätten sie den Rückweg zu ihrem gelähmten Freund mit einem schlechten Gewissen angetreten, statt ihn – nun geheilt – begleiten zu können.

“Einer trage des anderen Lasten, und so erfüllt das Gesetz des Christus. 3 Denn wenn jemand meint, etwas zu sein, da er doch nichts ist, so betrügt er sich selbst.” (Galater 6:2-3)

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