30 Okt

Geistliches Wachstum – Warum und wozu?

In dieser mehrteiligen Blog-Serie beschäftigen wir uns mit einigen Aspekten geistlichen Wachstums. In diesem Blog bieten wir einen ersten Überblick, den wir dann auf das individuelle und das gemeinschaftliche Wachstum detaillieren.

Wachstum bedeutet mehr als reine Wissensmehrung, das finden wir beispielsweise eindrücklich im Brief an die Epheser:

„13 bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Mann, zu dem Maß des vollen Wuchses der Fülle des Christus; 14 damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin und her geworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre, die durch die Betrügerei der Menschen kommt, durch ihre Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum; 15 sondern die Wahrheit festhaltend in Liebe, lasst uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus, 16 aus dem der ganze Leib, wohl zusammengefügt und verbunden durch jedes Gelenk der Darreichung, nach der Wirksamkeit in dem Maß jedes einzelnen Teiles, für sich das Wachstum des Leibes bewirkt zu seiner Selbstauferbauung in Liebe.“ (Epheser 4:13-16)

Wachstum – ein mehrdimensionaler Prozess

Grundsätzlich erkennen wir im Kontext des Wachstums ein zuvor und danach – ein Wachstum von etwas Altem weg und ein Hinwenden zu etwas Neuem hin. So bedeutet Wachstum in diesem Abschnitt eine Abkehr davon, weiter von jedem Wind der Lehre hin und her geworfen zu werden und ein Hinwenden zum Wachstum zum Haupte hin.

Planmäßig geht mit gesundem Wachstum eine Zunahme der Reife einher. Wir entwickeln uns zu einer starken, erwachsenen Persönlichkeit. Wir “reifen” gleichzeitig in die Annahme der Fülle des Christus.

Wachstum ist zudem ein ganzheitlicher Prozess. So berücksichtigt die “Zellteilung” nicht nur bestimmte Körperregionen (Interessenbereiche), der Ansatz ist stattdessen ein Wachstum “in allem”.

Weitere Impulse

Wir stellen noch einige weitere Aspekte aus Bibelstellen vor, die weitere Facetten des Wachstums beschreiben:

Wachstum ist ein Wirken Gottes – und zugleich unsere Aufgabe:

  • „5 Wer ist denn Apollos, und wer ist Paulus? Diener, durch die ihr geglaubt habt, und zwar wie der Herr einem jeden gegeben hat. 6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum gegeben. 7 Also ist weder der pflanzt etwas, noch der begießt, sondern Gott, der das Wachstum gibt. 8 Der aber pflanzt und der begießt, sind eins; jeder aber wird seinen eigenen Lohn empfangen nach seiner eigenen Arbeit.“ (1.Korinther 3:5-8)
  • „17 Ihr nun, Geliebte, da ihr es vorher wisst, so hütet euch, dass ihr nicht, durch den Irrwahn der Frevler mit fortgerissen, aus eurer eigenen Festigkeit fallt. 18 Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Ihm sei die Herrlichkeit, sowohl jetzt als auch auf den Tag der Ewigkeit! Amen.“ (2.Petrus 3:17-18)

Wir müssen gut unterscheiden, worin die Aufgabenverteilung liegt, denn Wachstum ist keine unbedingte Zusage ohne Investition von unserer Seite. Ohne entsprechende Nahrung kann auch ein gut entwickeltes Wurzelwerk keine Nährstoffe aufnehmen, ebenso wird sich geistliches Wachstum ohne geistliche Nahrung einstellen.

Wachstum geschieht innerlich und äußerlich:

  • „19 Meine Kinder, um die ich abermals Geburtswehen habe, bis Christus in euch Gestalt gewinnt; 20 ich wünschte aber, jetzt bei euch zugegen zu sein und meine Stimme umzuwandeln, denn ich bin euretwegen in Verlegenheit.“ (Galater 4:19-20)
  • „13 Lasst uns anständig wandeln wie am Tag; nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in Unzuchthandlungen und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid; 14 sondern zieht den Herrn Jesus Christus an, und treibt nicht Vorsorge für das Fleisch zur Befriedigung seiner Begierden.“ (Römer 13:13-14)

Vielleicht können wir diese Verse wie folgt anwenden: je mehr Christus in uns “Gestalt gewinnt”, desto mehr wird Er aus uns herausstrahlen, bis Er unser Äußeres “übernommen” hat. Das bewusste Ausleben und Erkanntwerden ist in dem Falle das “Anziehen”.

Wachstum ist ein Reifeprozess:

  • „9 Denn wir erkennen stückweise, und wir weissagen stückweise; 10 wenn aber das Vollkommene gekommen sein wird, so wird das, was stückweise ist, weggetan werden. 11 Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich das weg, was kindlich war. 12 Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, wie auch ich erkannt worden bin.“ (1.Lorinther 13:9-12)
  • „12 Ich schreibe euch, Kinder, weil euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen. 13 Ich schreibe euch, Väter, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, Jünglinge, weil ihr den Bösen überwunden habt. 14 Ich schreibe euch, Kinder, weil ihr den Vater erkannt habt. Ich habe euch, Väter, geschrieben, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich habe euch, Jünglinge, geschrieben, weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt und ihr den Bösen überwunden habt.“ (1.Johannes 2:12-14)

Beide Textpassagen zeigen uns, dass wir mit zunehmendem, ausgewogenen Wachstum auch Reifen. So bringt Wachstum neben zunehmender Erkenntnis auch das Ablegen von Unnützem/Unreifem mit sich. Zudem reifen wir vom Kind über einen Jüngling zum Vater.

Es gibt auch negatives Wachstum, was Schrumpfen bedeutet:

  • „18 Niemand bringe euch um den Kampfpreis, der seinen eigenen Willen tut in Demut und Anbetung der Engel, indem er auf Dinge eingeht, die er nicht gesehen hat, grundlos aufgebläht von dem Sinn seines Fleisches 19 und nicht festhaltend das Haupt, aus dem der ganze Leib, durch die Gelenke und Bänder unterstützt und zusammengefügt, das Wachstum Gottes wächst.“ (Kolosser 2:18-19)
  • „12 Denn obwohl ihr der Zeit nach Lehrer sein müsstet, habt ihr wieder nötig, dass man euch lehre, welches die Elemente des Anfangs der Aussprüche Gottes sind; und ihr seid solche geworden, die Milch nötig haben und nicht feste Speise. 13 Denn jeder, der noch Milch genießt, ist unerfahren im Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein Unmündiger; 14 die feste Speise aber ist für Erwachsene, die infolge der Gewöhnung geübte Sinne haben zur Unterscheidung des Guten sowohl als auch des Bösen.“ (Hebräer 5:12-14)

Im zweiten Vers erkennen wir, dass es auch Negativ-Wachstum gibt. Dir Adressaten waren eigentlich Lehrer, hatten nun aber wieder nötig, dass man ihnen die “Elemente des Anfangs der Aussprüche Gottes” auslegt. Ebenso können wir die Hoheit und den Einfluss des Hauptes negieren, den Fokus verlieren und uns Bösem zuwenden (Vers 18). Üben bzw. trainieren wir auch unsere Sinne, dass wir “infolge der Gewöhnung geübte Sinne haben”, damit wir auch diffuse oder facettenreiche Versuchungen Satans erkennen und uns sowie andere schützen können.

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