07 Okt

Gott spricht… (#1 Schöpfung)

In Gesprächen mit Jugendlichen und Erwachsenen wird oft der Wunsch geäußert, Gottes Reden im Alltag klar zu erkennen, wie es im Alten Testament möglich war. Darauf möchten wir in dieser Blog-Reihe antworten.

Es ist eine verständliche Not, wenn wir uns der Präsenz Gottes im Alltag nicht bewusst sind. Wir sollten auch nicht übersehen, wie schnell der Alltag – z.B. der Schulkinder und Arbeitnehmer – getaktet ist, flankiert von lautem Brüllen visueller und auditiver Einflüsse aus unserem Umfeld. Deshalb möchten wir aus Gottes Wort unwiderlegbare Beweise anführen, wie Du Dich jederzeit der Präsenz Gottes versichern kannst.

„18 Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit besitzen, 19 weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbart; 20 denn das Unsichtbare von ihm wird geschaut, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden, damit sie ohne Entschuldigung seien, 21 weil sie, Gott kennend, ihn weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten“ (Römer 1:18-21)

„1 Dem Vorsänger. Ein Psalm von David. 2 Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündet seiner Hände Werk. 3 Ein Tag berichtet es dem anderen, und eine Nacht meldet der anderen die Kunde. 4 Keine Rede und keine Worte, doch gehört wird ihre Stimme.“ (Psalm 19:1-4)

Wir sollten zwei wichtige Aussagen beachten: aus dem ersten Zitat lernen wir, dass das von Gott Erkennbare in der Schöpfung offenbart ist, also präsent vor uns liegt. Das unterstreicht der zweite Bibelvers, der darauf hinweist, dass die Stimme der Schöpfung gehört wird – bzw. werden kann.

Wie kann es dann dazu kommen, dass wir diese Aussagen der Schöpfung übersehen bzw. nicht wahrnehmen? Lesen wir dazu die folgenden Denkansätze:

„11 Und {Gott} sprach: Geh hinaus und stell dich auf den Berg vor den HERRN! Und siehe, der HERR ging vorüber, und ein Wind, groß und stark, zerriss die Berge und zerschmetterte die Felsen vor dem HERRN her; der HERR war nicht in dem Wind. Und nach dem Wind ein Erdbeben; der HERR war nicht in dem Erdbeben. 12 Und nach dem Erdbeben ein Feuer; der HERR war nicht in dem Feuer. Und nach dem Feuer der Ton eines leisen Säuselns. […] Und siehe, eine Stimme erging an ihn, die sprach: Was tust du hier, Elia?“ (1.Könige 19:11-13)

„1 Zu derselben Zeit waren aber einige zugegen, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit ihren Schlachtopfern vermischt hatte. 2 Und er antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer mehr als alle Galiläer Sünder waren, weil sie Derartiges erlitten haben? 3 Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen. 4 Oder jene achtzehn, auf die der Turm in Siloam fiel und sie tötete: Meint ihr, dass sie mehr als alle Menschen, die in Jerusalem wohnen, schuldig waren? 5 Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.“ (Lukas 13:1-5)

Die Argumentation scheint auf den ersten Blick etwas abstrakt, spricht aber dennoch direkt in unsere Tage.

Die Grundlautstärke des Umfelds

Wir hatten eingangs von dem lautem Brüllen visueller und auditiver Einflüsse aus unserem Umfeld gesprochen. Gottes Reden unserer Tage ist auch meist mit einem “Säuseln” vergleichbar. Nun könnten wir fragen: “Kann Gott dann nicht einfach lauter reden?”. Einerseits sollten wir aber diesbezüglich keine Ansprüche stellen, aus eigener Erfahrung ist es aber zudem gut, wenn Gott mir sagt “Werde ruhig und geh in die Stille, damit ich in Ruhe mit Dir reden kann!”. Gewissermaßen zwingt uns das zum Betreten eines Umfelds und Zustands, der uns aus der Taktung und dem Gebrüll in das Bewusstsein Seiner Präsenz führt.

Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig:

  • Es ist meist möglich, zwischenzeitlich mal fünf Minuten die Augen zu schließen und abzuschalten. Gehe dann in den Gebets-Dialog mit Gott und bitte den Heiligen Geist, Dich an einen wichtigen Vers zu erinnern (wie Er es in Johannes 14:26 verspricht), um z.B. weitere Leitung für den Tag zu erhalten.
  • Büroräume, Küchen und Smartphones bieten eine leichte Möglichkeit, Photos mit Naturbildern aufzustellen bzw. aufzurufen. Evtl. kannst Du auch eine beeindruckende Pflanze verwenden, ich kultiviere in meinem Büro beispielsweise eine “Numex Twilight”. Innerhalb von zwei Minuten findest Du Schönheiten und Einzigartigkeiten, die Dich auf Gottes Wirken und Präsenz hinweisen – und zur Ruhe kommen lassen.

Gott spricht zu unspektakulär

Wir leben in Zeiten, in denen alles “hypen” oder “trenden” muss. Ob im Beruf, im Sport, im Alltag – Kontinuität und Bodenständigkeit werden oft selbst von kurzlebigen Stohfeuern “überbrüllt”, was z.B. auch zu einer gefährlichen Spirale euphorischer Manie führen kann.

Im ersten Zitat war die das Säuseln übertrumpfende Lautstärke das Problem, das zweite Zitat beschreibt eher die Gefahr, dass Gottes Wirken und Reden aus unserer Sicht nicht “krass” genug ist. Doch Gott ist nicht nur präsent, wenn Er das Maximale Seiner Fähigkeiten präsentiert.

Erkennst Du die Gefahr, dass wir uns – wie die Pharisäer und Schriftgelehrten (Matthäus 12:38) oder auch Herodes (Lukas 23:8) – weit mehr auf die Zeichen, als auf die Person Jesu Christi selbst fokussieren?

Die in dem zweiten Zitat “krassen Fälle” des Wirkens Pilatus’ an den Galiläern und des Turms von Siloam überstimmte Gottes Reden zur Buße. Auch heute ist eine Tendenz deutlich, der Interpretation Gottes (scheinbaren) Wirkens durch Umstände der nüchternen Betrachtung Seines Wortes vorzuziehen.

Fazit

Wir haben in diesem Beitrag zwei Gefahren ausgemacht, die wir wie folgt abwehren bzw. überwinden können:

  • Lasst uns bewusst machen, durch welch einfache – und dennoch überwältigende – Mittel Gott zu uns spricht. Daher existieren keine Barrieren oder Kontaktschwellen, wenn wir uns der Präsenz und dem Reden Gottes versichern wollen.
  • Seien wir auch nüchtern. Gott muss nicht “hypen”, Er ist schon die unerreichbare und unablösbare “Nummer 1” in jeder Hinsicht. Lesen wir Sein Wort und erkennen wir Seine wahre Größe – die jedes Zeichen und Wunder übertrifft.

Wir haben vor einiger Zeit ein evangelistisches Video zur Schöpfung Gottes erstellt, vielleicht ist es Dir eine Inspiration:

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